Termine

09.+10.11.2023

ASD-Fachtagung Herbst 2023

10.+11.11.2023

Herbsttagung in Frankfurt

25.04. - 27.04.2024

Frühjahrstagung in Kassel im Hotel Fischers

Artikel DIE WELT

Lesen Sie die wichtigsten Veröffentlichungen des ASD HIER!

Mitgliedermagazin

bsl cover janu

b:sl Newsletter

newsletter sidecolumn

823 (in Worten: acht Hundert dreiundzwanzig) freie Schulleitungsstellen hat die Redaktion unserer Mitgliederzeitschrift b:sl Beruf: Schulleitung in einer Recherche an Deutschlands Schulen ausfindig gemacht. Eine erschreckende Zahl, erst recht, wenn man bedenkt, dass wir viele Zweit-, Dritt- ja sogar Viertausschreibungen gar nicht haben erfassen können und einige Landesministerien nicht in der Lage waren, der Redaktion ihre offenen Stellen zu benennen. Man kann also problemlos davon ausgehen, dass es real weit über 1.000 nicht besetzte Schulleitungsstellen in Deutschland gibt!


Noch bedenklicher ist die Situation einzuschätzen, wenn die Tatsache betrachtet wird, dass innerhalb der nächsten vier bis sechs Jahre sich überdurchschnittlich viele Schulleitungsmitglieder in den wohlverdienten (regulären) Ruhestand verabschieden. Schon heute nimmt eine Vielzahl von Mitgliedern in den Schulleitungen von der Möglichkeit Gebrauch, gegen einen Abschlag von 2,7 % ihrer Pensionen vorzeitig in Rente zu gehen.

Warum dies so ist?


Immer noch werden Schulleitungsmitglieder wie Lehrer mit zusätzlichen Verwaltungsaufgaben angesehen und behandelt!
Immer noch gibt es keine eigenständige Arbeitszeitverordnung für Schulleitungen!
Immer noch gibt es nur eine unzureichende oder aber keine auf den Beruf Schulleitung vorbereitende qualifizierte und qualifizierende Ausbildung!
Immer noch versagt die Politik Schulleitungen die nötige Anerkennung!
Immer noch gibt es keine adäquate und damit gerechte Bezahlung der Arbeit in Schulleitung!
Immer noch . . .

Sicherlich ließe sich diese Liste problemlos fortsetzen.

Wie aber finden wir in Deutschland einen Ausweg aus dieser Misere? Wie finden wir wieder genügend und qualifizierte Menschen, die Lust und Spaß haben diese zwar sehr arbeitsintensive, aber auch sehr schöne Aufgabe zu übernehmen?

Ich befürchte, dass wir hier noch einen langen Weg vor uns haben werden. Irgendwie drängt sich mir in diesem Zusammenhang der Vergleich mit den Wahlen in Deutschland in den letzten Jahren auf. Immer wieder beklagen unsere Politiker/-innen – einerlei welcher Couleur – die von Wahl zu Wahl weiter absinkende Wahlbeteiligung (= die von Jahr zu Jahr weiter ansteigende Zahl von unbesetzten Schulleitungsstellen). Doch keine/r hat es bis heute geschafft, öffentlich darüber nachzudenken geschweige denn einzugestehen, dass sie selbst bzw. die Art und Weise, wie Politik (Bildungspolitik) betrieben wird, der Grund dafür sein könnten. Jeder zeigt nur auf den anderen, alle haben scheinbar vergessen, dass wenn zwei Finger auf den anderen zeigen, immer noch drei Finger auf einen selbst zeigen!

ASD, im Juni 2008